Wie der Weltwindatlas zeigt, erstrecken sich die atlantischen Passatwinde weit in das Innere der Sahara. In guten Windregionen kann man bei großen Windparks eine Jahresproduktion von 0,1 bis 0,15 TWhel/km² aus Windkraft produzieren. Bei der Errichtung von Windkraftanlagen mit einer Leistungsdichte von 7 MW/km², könnten in dieser Gegend etwa 0,028 TWh/ km² pro Jahr erzeugt werden. In einer groß angelegten Windkraftanlage mit enger Anordnung tritt eine Abschwächung der globalen Versorgung des Energieangebots ein. Ein großflächiges Areal ermöglicht optimale Dichten der Windkraftanlagen, um die höchste Stromproduktivität zu erreichen.

Landschaft der Atlantikküste der SaharaBei einem Anlagenabstand von 4 MW/km² könnte eine Produktion von mehr als 11000 TWh pro Jahr auf einem Teil der 2000 Kilometer langen Küstenlinie von Marokko bis zum Senegal erreicht werden. Das wäre mehrmals ausreichend, den gesamten jährlichen Strombedarf der EU Länder (3200 TWh) zu decken. Dieses riesige Potenzial, das vor Ort außer der Wasserstoffproduktion nicht genutzt werden kann, ist bedeutend größer als der gesamte Strombedarf der nordafrikanischen Länder.

Um dieses Potenzial zu nutzen, ist eine hohe Leitungskapazität nötig. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) Leitungen könnten es ermöglichen, große Mengen von Elektrizität mit minimalen Verlusten von der Sahara Küste nach Nordafrika und Europa zu transportieren.

Einen erheblichen Teil der europäischen Windenergieerzeugung könnte man durch diese Technologie gewinnen, da sie außerdem eine komplementäre Nutzung der windreichen Gebiete ermöglichen. Durch HGÜ Technologien ergeben sich gegenseitige Vorteile, da Stromleitungen von Nordafrika bis nach Europa lokale Netzwerke stabilisieren können.

Dies würde zu einer besseren Integration der lokalen Windressourcen führen, um Strom und grünen Wasserstoff gleichzeitig in Afrika und Europa zu produzieren. Ein optimaler Ausgleich der Windproduktion und HGÜ Leitung wäre dadurch erreicht. Die höhere Sommerwindproduktion der Passatwinde Nordafrikas würden sich ergänzen mit den europäischen Windressourcen, die im Winter produktiver sind.

EU North Africa Seasonal trends in Reanalysis wind speed (Source EU data: TradeWind Project Doc. 11914/BT/01C) Analyse der saisonalen Verteilung der Windgeschwindigkeiten (EUdata: TradeWind Project Doc.11914/BT/01C)

 

Dies wäre für die südeuropäischen Länder günstig, da sie zu diesem Zeitpunkt einen erhöhten Stromverbrauch durch die Tourismusindustrie haben. Diesen Bedarf könnte man durch eine CO2 freie, erneuerbare und wettbewerbsfähige Energie decken, im Vergleich zu fossilen Ressourcen.

Schon im Jahr 2002, wurden diese Perspektiven im Europäischen Parlament durch das 5GW Sahara Wind Projekt dargestellt. Somit eröffnen sich erhebliche Entwicklungspotenziale in den Wüstenregionen Nordafrikas.

Es wird noch einige Jahre dauern, bis man das Windenergiepotential der Sahara und deren Tausende Kilometer langen Küste genau abschätzen kann. Die geografische Nähe dieser Region zu Europa, ihre Größe und die vorhandenen Winde eröffnen ungeheure Entwicklungsperspektiven.

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